Die Guggenmusik Alcaputti - Meister der schrägen Töne
Schon bald nach der Gründung der Narrenzunft Erzknappen wurde den Mitgliedern des Vereins bewusst, dass ein Narrenverein ohne Musik nur ein halber Verein ist. Denn mit Musik ist die Fasnacht noch mal so schön. Deshalb wurden Überlegungen angestellt, wie man eine eigene "Narrenmusik" auf die Beine stellen könnte.
Im Sommer 1990 war es dann soweit. In der Hausbar von Manfred Moosmann trafen sich ein paar fasnetsbegeisterte Musiker (und Nicht-Musiker) zur Gründungsversammlung der "Guggenmusik der Erzknappen“. Nachdem die groben Ziele abgesteckt waren, wurden die ersten Instrumente besorgt, um möglichst bald mit den ersten Proben beginnen zu können.
Die Gruppe wurde erstmals am 11.11.1990 der Öffentlichkeit vorgestellt. Elf Musiker präsentierten sich dem Publikum, um mit ihrem eigenen Sound die Stimmung im Gasthaus „Krone“ in Tennenbronn anzuheizen - was ihnen auch tatsächlich gelang. Die Band hatte aber bis kurz vor ihrem ersten Auftritt gar keinen eigenen Namen. Da alle Mitglieder jedoch mit schwarzen Anzügen, schwarzen Brillen und einem schwarzen Hut gekleidet waren (ein Einfall von Ligabu), kam Klaus Scheer „Mausi“ auf die grandiose Idee, der Band, in Anlehnung an Al Capone, einfach den Namen Alcaputti zu geben. Woher das "Caputti" in dieser Wortspielerei stammt, bleibt der Fantasie überlassen... jedenfalls ging es anfangs etwas chaotisch zur Sache und Spaß um jeden Preis war das oberste Gebot.
Zur allgemein großen Enttäuschung wurde die folgende Fasnachtszeit wegen des ersten Golfkrieges leider abgesagt. Somit folgte der nächste Auftritt erst im Mai. In Heitersheim kam beim 2. Auftritt schon das erste "Waterloo". Da sich fast niemand mehr aus eigener Kraft auf den Füßen halten konnte (warum nur?) war es abzusehen, dass dieser Auftritt wohl in die Hosen gehen würde. Danach hatten die Alcaputtis eine Zerreißprobe zu überstehen, welche aber bravourös gemeistert wurde. Die nächsten größeren Herausforderungen waren der erste Erzknappenball und das erste eigene Guggenmusikfest. Natürlich spielen die Alcaputtis auch außerhalb der Fasnachtszeit. So waren auch schon Auftritte nicht nur in der näheren Umgebung von Tennenbronn auf dem Spielplan - sondern man konnte schon zweimal den ersten Preis beim Teufelstreffen in Singen gewinnen. Auch waren die Guggenmusiker schon zweimal in Pratteln in der Schweiz zu Gast. Nachdem die Zahl der Musiker immer weiter wuchs, fielen auch bei den Alcaputtis - als dritten „Musikverein“ in Tennenbronn - die Schranken und es wurden die ersten weiblichen Musikerinnen aufgenommen. Mittlerweile ist die Guggenmusik bei einer Zahl von mehr als 40 Alcaputtis angelangt.
Die Bereicherung der Fasnetszeit ist und bleibt das Motto der Alcaputtis, weshalb man sich schon lange vor der fünften Jahreszeit jeden Mittwoch abend zur Musikprobe trifft. Stimmungsstücke und bekannte Titel werden dann dort nahezu zur "Perfektion" ausgearbeitet... allerdings mit dem typischen Sound der Alcaputtis. Der Spaßfaktor genießt natürlichden höchsten Stellenwert bei den Musikern, weshalb man auch auf jahrelange gute Kameradschaft zurückblicken kann.